Aus alt mach neu – Upcycling mit Rallyestreifen

Wir alle können unseren Beitrag dazu leisten, Mode nachhaltiger zu konsumieren. Bei Slow Fashion geht es unter anderem darum, Ressourcen zu schonen, in dem wir Vorhandenes nutzen und so den Lebenszyklus eines Produktes verlängern.

Nachhaltigkeit bedeutet auch, mit unserer Kleidung bewusster umzugehen, das, was wir haben, mehr wertzuschätzen. So können wir beispielsweise durch Upcycling dem ein oder anderen Schätzchen aus dem Kleiderschrank ein Upgrade verpassen. Neues aus Gebrauchtem: Es modisch aufpeppen oder es verändern, wenn es nicht mehr passt. Der Begriff Upcycling kommt ursprünglich von Recycling und bedeutet, dass wir aussortierte Kleidungsstücke nicht wegwerfen, sondern sie durch verschiedene Modifizierungen – kleine Nähprojekte, Design-Veränderungen o.ä. – wieder tragbar machen.

Dabei muss das gute Stück gar nicht immer in die Änderungsschneiderei, vielleicht versucht man/frau sich auch mal selber daran. So wie ich.

Ich habe vor Urzeiten in der Schule in einem Handarbeitskurs Nähen gelernt, danach aber nie wieder etwas genäht.

Aber seit langem ärgere ich mich über die vielen schönen Kleidungsstücke, die in Kisten in meinem Keller ein tristes Dasein führen, weil mir die Sachen einfach nicht mehr passen. Dabei sind sie oft nicht einmal unmodern, sondern Lieblingsteile, die genau meinen Farben und meinem Stil entsprechen, aber leider mittlerweile ein paar Kleidergrößen zu eng sind. Wechseljahre, die ein oder andere Diät und Bewegungsmangel haben dazu geführt, dass die fiesen kleinen Kerlchen namens „Kalorien“ in diversen Nächten meine schönen Schätze enger genäht haben 😉

Upcycling-Do it yourself. Einfach mal trauen!

In den Läden finde ich zunehmend weniger Kleidung, die mir gefällt und Fast Fashion mag ich aus Prinzip nicht unterstützen. Also habe ich mir letztes Jahr die Nähmaschine einer Freundin geliehen, einen Nähkurs besucht, mir ein paar zu enge Ärmellose Blusen aus den Kisten geholt – und einfach mal drauflosprobiert. Und siehe da – es war gar nicht so schwer! 😊

petrolfarbene Bluse vor dem Upcyceln

Bild 1, Foto: N. Dornberger

Meine petrol-farbige Lieblingsbluse ist leider viel zu eng und brauchte ein Upcycling (Bild 1).

Bild 2, Foto: N. Dornberger

Nachdem ich sie mit schwarzen Seiten-Rallyestreifen versehen habe, ist sie zwei Nummern größer und passt wieder. (Bild 2)

Nicole Dornberger in upgecycelter petrolfarbener Bluse

Bild 3, Foto: N. Dornberger

Im Winter mit schwarzem Langarmshirt kombiniert, wird die Bluse noch nachhaltiger im Einsatz, weil ich sie in allen Jahreszeiten tragen kann. (Bild 3)

Doing:

Ich habe die Seitennähte aufgetrennt und farbige oder schwarze Stoffstreifen in die Blusen eingenäht. Durch dieses Upcycling haben jetzt viele meiner alten Schätzchen „Rallyestreifen“ – und damit habe ich sogar ein zusätzliches Markenzeichen meines Personal Brandings kreiert. Aber vor allem sind die Stücke jetzt ein bis zwei Kleidergrößen weiter und passen wieder!

upgecycelte grüne Bluse mit schwarzen Seitenstreifen

Auch diese grüne Bluse hat durch Upcycling Seitenstreifen bekommen. (Foto: N. Dornberger)

schwarze Bluse mit upgecycelten weißen Seitenstreifen

Hier sind die Rallyestreifen nach dem Upcycling weiß. (Foto: N. Dornberger)

Fazit: Es lohnt, sich einfach mal auszuprobieren! Und zur Not gibt es ja immer noch die Änderungsschneiderei 😉 Auf jeden Fall ist es eine schöne Alternative, „alten“ Kleidungsstücken ein neues Leben zu schenken und so etwas für die Umwelt (und ganz nebenbei auch den eigenen Geldbeutel) zu tun! Denn ändern ist immer noch  günstiger als ständig etwas neues zu kaufen.

Endlich kann ich meine Lieblingstücke wieder tragen – so macht Slow Fashion wirklich Spaß! Die passenden farblichen Accessoires wie Tücher und Schmuck haben ja gottseidank nicht die Tendenz, ein paar Nummern enger zu werden 😉 Wie das bei meiner petrol-farbigen Lieblingsbluse in der Gesamtkombi mit den Accessoires aussieht, könnt Ihr Euch in meinem Video anschauen.