Kaufst du noch oder leihst du schon?
In meinem Blog habe ich schon häufiger über Slow-Fashion-Konzepte – beispielsweise das „Upcyling“ im Rahmen von Nicoles Mode-Upcycling Atelier – berichtet. Ein weiteres Slow-Fashion Konzept ist das Angebot von Leihmode. Mittlerweile gibt es diverse Online-Plattformen bei denen man unkompliziert Kleidung leihen kann. Frei nach dem Prinzip: Kollektionen durchstöbern, auswählen, tragen, zurücksenden, von vorne anfangen.
Dieses Angebot hat unser CorporateColor Task Force-Mitglied Sandra Garvens ausprobiert und so gibt es an dieser Stelle erstmals einen Gast-Beitrag auf meinem Blog. Lest hier in Sandras Blogartikel, welche Erfahrung sie mit Leihware gemacht hat und welches Fazit sie zieht…
Ich wurde influenced!

Sandra Garvens in Leihmode von Le Closet
„Ich kann nicht die Einzige sein, die Klamotten kauft und sie nach 3 Monaten wieder langweilig findet!“
Mit dieser Aussage startet das Instagram Reel von „Le Closet“ – eine von vielen Plattformen, die Kleidung verleihen.
Ich war sofort Feuer und Flamme von diesem Konzept, weil ich mich angesprochen gefühlt habe. Also befriedigte ich meine Neugier mit einem Besuch auf der Internetseite www.lecloset.com (unbezahlte Werbung!)
Try and Error
Le Closet ist ein einfaches Konzept und funktioniert so:
- Profil anlegen
- Deinen Closet (Kleiderschrank) mit 4 Teilen bestücken
- abschicken
- auf Dein Paket warten (2-3 Tage Wartezeit)
- anprobieren und tragen!
Mein erstes Mal
Bei unserer TaskForce „FairKleiden statt verkleiden“ von CorporateColor sind wir immer auf der Suche nach neuen nachhaltigen Konzepten, also zögerte ich nicht lange und befüllte meinen ersten „Closet“.
Ich hatte die Qual der Wahl, viele Teile sprachen mich an. Letztendlich habe ich mich für 3 Winterpullover und 1 Kleid entschieden.
Der Weg aus Frankreich ist lang, aber nach 3 Tagen erreichte mich mein erstes Paket, das ich voller Vorfreude geöffnet habe.
Die ersten beiden Lieferungen kamen noch in einem Karton, mittlerweile bekomme ich die Ware in einer wieder verwertbaren Nylonbox, die mit einem Reißverschluss verschlossen wird, das finde ich noch nachhaltiger..
Endlich da – mein erster Eindruck
Der erste Eindruck war positiv. Qualitativ waren die Teile tipptopp, lediglich bei der Passform haperte es allerdings bei dem ein oder anderen Teil. Das ausgewählte Kleid war an der Hüfte leider zu eng und war auch sehr verknittert.
Die 3 gewählten Pullover waren alle in Einheitsgröße und von der Ärmellänge leider nicht perfekt und auch die Rumpflänge hätte gern 1-2 Zentimeter mehr sein können. Und dann stiegen die Außentemperaturen, so dass ich leider nicht so viel Gelegenheit hatte, die bestellten Kleidungsstücke zu tragen. Aber dafür konnte Le closet ja nichts 😉
Nach 3,5 Wochen habe ich die Teile wieder verpackt und sie haben die „Heimreise“ angetreten, um die nächste Kundin glücklich zu machen.
Fazit: Einfach mal machen oder lieber lassen?
Was gefällt mir gut an dem Konzept?
- ich liebe die Abwechslung in meinem Kleiderschrank und kann mir Teile mit anderen teilen
- ich kann mir für spezielle Anlässe (bei mir war es eine Beerdigung) Kleidung ausleihen und Ressourcen sparen
- ich habe eine sehr große Auswahl an Kleidungsstücken und kann neue Marken entdecken
- wenn ich mich mal so richtig in ein Teil verliebe, kann ich es günstiger erwerben
- um die Reinigung kümmert sich „LeCloset“
- Le Closet informiert mich mit einer netten Mail darüber, was ich für die Umwelt Gutes getan habe und wieviel Geld ich gespart habe
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch dieses System hat Schwächen:
- die Passform ist nicht immer optimal
- es kostet Zeit, geeignete Sachen herauszusuchen, da die Auswahl riesig ist
- der monatliche Beitrag von 69€ ist recht hoch, die Mitgliedschaft aber jederzeit kündbar oder auszusetzen
Das Prinzip ist für mich jedoch ein tolles Slow-Fashion-Konzept, das ich mittlerweile regelmäßig nutze.
Du hast keine Lust ständig etwas Neues zu kaufen? Dann probiere das Leihen doch einfach mal aus! Du schonst die Umwelt und deinen Geldbeutel und hast immer mal etwas Neues zum Anziehen!
Inzwischen gibt es einige Plattformen für Leihmode, wovon sich ein paar auch spezialisiert haben – beispielsweise auf Abendmode. Lass dich inspirieren!
Dies ist ein Gast-Beitrag, Text und Bildmaterial stammen von der Autorin: Sandra Garvens, be you
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