Corporate Fashion im Einsatz – Best Practice-Beispiel ÜSTRA

Mitarbeiter in Dienstkleidung sind das Gesicht des Unternehmens. Vor allem Dienstleistungsbetriebe mit direktem Kundenkontakt profitieren von der positiven Wirkung solcher Markenbotschafter – wenn sie denn ihre Firma durch ihr Outfit sowie ihr Verhalten sympathisch und professionell repräsentieren. Dieser wichtige Imagegewinn war auch dem hannoverschen Verkehrsunternehmen ÜSTRA bewusst: Bei der Einführung seiner neuen Unternehmensbekleidung engagierte mich der Betrieb als externe Image-Beraterin.

„Maßgeschneidert für Mobilität“ – unter diesem Tenor stand das Großprojekt, als es darum ging, nach 15 Jahren eine neue Dienstkleidung für die rund 1.300 Fahrerinnen und Fahrer der Stadtbahnen und Busse und der Mitarbeiter aus dem Kundenservice der ÜSTRA zu entwickeln.

Für einen Verkehrsbetrieb ist ein kundenfreundlicher Gesamteindruck unerlässlich. Dazu zählen zu gepflegten, technisch hochwertigen Fahrzeugen auch die Kleidung und das Auftreten der Mitarbeiter. Ein Fahrer am Steuer seines Gefährts repräsentiert deshalb weit mehr als nur durch seinen Fahrstil sein Unternehmen – er ist für seine Fahrgäste auch das Firmen-Gesicht.

Foto ÜSTRA, Martin Bargiel

Die ÜSTRA setzt auf dieses Potenzial und unterstützt ihre Markenbotschafter durch eine hochwertige, funktionelle und vielseitige Dienstkleidung in ihrer Rolle. Die moderne Unternehmenskleidung hat einen hohen Wiederkennungswert und unterstreicht den klaren Markenauftritt. Zugleich vermittelt sie den Fahrerinnen und Fahrern eine kompetente, verbindliche Ausstrahlung und stärkt sie in ihrem Selbstverständnis und dem eigenen Auftritt.

Warum sich der Einsatz von Stil- und Image-Profis bei Dienstkleidung lohnt

Meine Fachgebiete sind Stil-/Imageberatung und Kommunikation und die Kombination dieser Kompetenzen ist für die ÜSTRA besonders interessant. Darum wurde ich frühzeitig  als externe Beraterin in den Einführungsprozess (Corporate Coaching-Prozess) ihrer neuen Dienstbekleidung mit einbezogen und  das Unternehmen profitiert von drei Bereichen meiner Expertise:

  • Als ausgebildete Stil- und Imageberaterin berate ich fachlich zu den Kombinations- und Tragemöglichkeiten der Kollektion
  • Als Kommunikationsexpertin erstellte ich konzeptionell in Zusammenarbeit mit dem Kunden ein Schulungskonzept für die Mitarbeiter zum Thema Markenbotschafter
  • Als Trainerin setze ich dies in den Mitarbeiterschulungen für die Fahrerinnen und Fahrer und Kundenservice-Mitarbeiter praktisch um

Foto ÜSTRA, Martin Bargiel

Die Umsetzung: Die Mitarbeiter sind von Anfang an dabei

„Sti(e)l – den hat auch ein Besen“, so lautete die Überschrift eines Artikels in der Mitarbeiterzeitschrift, in dem das Projekt bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt intern vorgestellt wurde. Die Beschäftigten der ÜSTRA sollten in ihrer neuen Dienstkleidung stilvoll aussehen, sich aber  auch im Sinn der Unternehmenswerte „Kundenorientierte Dienstleisterin“ und „von Herzen gastfreundlich“ verhalten. Ziel war es also, diese Unternehmenswerte in der Innen- und Außensicht für alle Beteiligten deutlich zu machen und sichtbar umzusetzen.

Damit sich die Mitarbeiter mit diesem Großprojekt identifizieren, waren sie von Anfang an mit einbezogen: bei der gewünschten Stilvorgabe, als Tragetester der ersten Prototypen und als Teilnehmer der Markenbotschafter-Schulungen. Vor allem die Schulungen sind ein zentraler Baustein bei der Umsetzung des Projektes. Sie dienen zum einen zur Schärfung des Bewusstseins der Mitarbeiter für ihre Außenwirkung, zum anderen zur Präsentation der neuen Kollektion und vermitteln praktische Tipps zu Farb- und Stilwirkung sowie zu Do’s und Dont’s im Unternehmens-Outfit.

 „Maß-Arbeit“: Interessante Projekt-Fakten

  • Speziell für die ÜSTRA wurde von Studenten der Modehochschule FAHMODA (Akademie für Mode und Design Hannover) eine eigene, individuelle Kollektion entworfen
  • Ergebnis ist der von den Mitarbeitern gewünschte ÜSTRA Stil „sportlich-elegant mit natürlicher Kompetenz“
  • Es gibt zwei Kollektionslinien „sportiv“ und „elegant“ – für Fahrpersonal und Kundenservice
  • Jede der beiden Kollektionen umfasst mehr als 50 Teile (inkl. Accessoires wie Socken, Schuhe, Gürtel usw.) mit großer Farbvielfalt und vielfältigen Kombinations-Möglichkeiten. So findet jeder Mitarbeiter sein „Lieblings-Outfit“

Foto ÜSTRA, Martin Bargiel

Mein Projekt-Beitrag als Imageberaterin und Kommunikationsfachfrau:

  • Beratungsfunktion bezüglich Optimierung der Kollektion
  • Mitarbeit bei der Entwicklung eines Stilleitfadens
  • Impulsvorträge für Führungskräfte und Tragetester
  • Entwicklung eines Schulungskonzeptes „Markenbotschafter in neuer Dienstkleidung“ in Kooperation mit der Abteilung Personalentwicklung
  • Trainerin in über 120 Schulungen für die 1300 Fahrerinnen und Fahrer und Mitarbeiter/innen im Kundenservice

Ein solches Großprojekt kostet Zeit, Geld und Manpower. Bei der ÜSTRA hat es alles in allem über vier Jahre von der ersten Mitarbeiter-Befragung bis zur Auslieferung der Kollektion gedauert. Für mich waren es spannende Jahre in der Zusammenarbeit und ich freue mich, dass ich immer noch mit von der Partie bin und auch in diesem Jahr die neuen Fahrerinnen und Fahrer zu Markenbotschaftern der ÜSTRA ausbilden darf.

Das Beispiel der ÜSTRA zeigt, dass der Einsatz von externen Image-Experten bei der Einführung einer neuen Unternehmensbekleidung eine sinnvolle Unterstützung ist. Wie so ein Corporate Coaching konkret aussehen kann und was alle Beteiligten davon haben, lesen Sie im dritten Teil meiner Blogreihe „Erfolgsfaktor Corporate Fashion“.
Bleiben Sie gespannt!